06. Aug 2024
Ansprache von GGR-Präsident Yves Baumgartner
Es gibt Tage, an denen muss eine Rede ernste, wichtige oder brandaktuelle Themen ansprechen … Es gibt aber auch Tage, an denen eine Festrede auch einfach eine Festrede sein darf. An diesen Tagen kann man sich halt auch mal über Freude und Geselligkeit unterhalten. – So ein Tag ist heute.
Heute möchte ich über eine grosse Errungenschaft sprechen. Ziemlich sicher ist es leider keine Errungenschaft aus Buchsi und auch nicht aus dem Kanton Bern – höchstwahrscheinlich ist es nicht mal eine Schweizer Errungenschaft. Aber es ist eine grosse Errungenschaft der Menschheit und es geht lediglich um ein Wort: «Prost» !
Ich möchte mit Euch über dieses Wort sprechen, das in vielen Kulturen der Welt mit eben derer Freude und Geselligkeit verbunden ist: "Prost". Dieses kleine Wort hat eine lange Geschichte und eine besondere Bedeutung, die uns viel verrät über die menschliche Kultur und unseren Wunsch nach Gemeinschaft.
Liebe Buchserinnen, liebe Buchser, Liebe Freunde, Liebe Gäste – willkommen hier am 31. Juli am Festli zu unserem Nationalfeiertag. Mein Name ist Yves Baumgartner und ich bin der diesjährige Präsident des grossen Gemeinderats Münchenbuchsee und drum darf ich heute die kleine Festrede halten.
Bevor ich über das «Prost» weiterrede, möchte ich vorab gerne zur Praxis schreiten und ein erstes Mal mit euch Prost machen. Ganz wichtig zu erwähnen ist: Ein Anstossen, ein Prost machen ist nie an ein alkoholisches Getränk gebunden. Ich weiss, viele von Euch haben das vielleicht so gelernt und viele von Euch denken dies ist einfach so – «aber dem ist eben nicht so»! Egal was oder aus was ihr trinkt, ob Weisswein, Cola, Minzentee, aus dem Tassli, dem Becher oder aus einem Kelch: vor dem ersten Schluck machen wir zusammen Prost! - Von jetzt an bis in alle Ewigkeit. «Auf die Errungenschaft des kleinen Wörtchens «Prost» Prost!
Das Wort "Prost" hat seinen Ursprung im lateinischen Wort "prosit," was so viel bedeutet wie "es möge nützen" oder "es möge förderlich sein". Schon zur Zeit der alten Römer haben die Menschen die Bedeutung vom gegenseitigen «Glückwünschen» geschätzt und geehrt. Wenn man zusammen angestossen hat und sich «prosit» gewünscht hat, hat man auch das Begehren ausgedrückt, dass das Getränk nicht nur den Körper, sondern auch die Seele beleben soll. Man hat sich «Gesundheit» gewünscht…
Im Laufe der Geschichte hat sich dieser Brauch über viele Länder und Kulturen verbreitet, und so finden wir heute "Prost" in verschiedenen Variationen in nahezu allen Teilen der Welt. Vom berndeutschen «Proscht» über das deutschen "Prost", das englischen "Cheers" oder dem französischhen "Santé" – sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind Ausdruck vom Wunsch nach Gesundheit, Wohlstand und Glück. – Da es heute so abartig heiss ist und wir viel trinken sollten, nutzen wir diese Wünsche der alten Römer doch gerade für ein kurzes Zwischenpröstli: Liebe Buchserinnen, liebe Buchser, liebe Anwesende: Ich wünsche Euch Gesundheit, Wohlstand und Glück! Denkt daran «es möge förderlich sein» - Prosit – und Gesundheit.
Aber "Prost" ist mehr als nur ein Wort. Es ist ein Symbol für Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. Wenn wir unsere Gläser, Becher oder Tassli erheben – egal mit welchem Getränk- und "Prost" sagen, dann verbinden wir uns auf besondere Weise miteinander. Wir feiern nicht nur den Moment, sondern auch die Menschen, die diesen Moment mit uns teilen. In unserer hektischen Welt, in der wir oft von digitalen Geräten und sozialen Medien voneinander getrennt sind, erinnert uns "Prost" daran, wie wichtig es ist, echte zwischenmenschliche Verbindungen zu schaffen und zu pflegen.
Es ermutigt uns, die Augenblicke des Glücks zu zelebrieren, sei es bei einer Hochzeit, einem Geburtstag, einem Jubiläum oder an einem Fest auf dem Schulhausplatz zu Ehren des Nationalfeiertages der Schweiz.
"Prost" ist somit auch ein Zeichen der Dankbarkeit. Es mahnt uns daran, dass wir das Glück haben, hier zu sein, heute, in diesem Augenblick.
Ich wünsche mir, dass "Prost" immer ein Symbol für Freude, Geselligkeit und Verbundenheit bleiben kann. Lasst uns diese Tradition ehren und weitertragen, damit auch die kommenden Generationen die Bedeutung dieses einfachen, aber kraftvollen Wortes verstehen und schätzen.
Ich komme nun langsam zum Schluss, habe aber noch zwei Sachen: das Erste ist eine Bitte an Euch und das Zweite ist natürlich ein gemeinsames Redeabschluss-Prost.
Ich möchte, dass Ihr Euch alle, heute im Verlaufe des weiteren Abends, bewusst und mit Freude die Zeit nehmt miteinander Prost zu machen - miteinander anzustossen. Wie gesagt alle dürfen, ja alle sollen dies mitmachen: Kinder wie Erwachsene – ein Prost ist nie an ein Alter oder an ein gewisses Getränk gebunden - egal ob mit Wasser, Bier oder meinetwegen auch Kaffee – Hauptsache ihr wünscht Euch Gesundheit und lässt Euch Gesundheit wünschen. Glaubt mir «es möge nützen».
In diesem Sinne, meine liebe Buchserinnen und Buchser, liebe Freunde, liebe Gäste, erhebt eure Gläser, und lasst uns die Rede mit einem gemeinsamen Prost abschliessen... Auf dass wir immer Gründe zum Feiern finden, auf dass unsere Herzen immer offen und unsere Gläser immer voll sein. Auf die alten Römer, auf die alten Helvetier, auf die Schweiz, auf Münchenbuchsee auf unser Pausenplatz vom Paul-Klee-Schulhaus – auf Euch : "Prost»
Ich danke Euch vielmals für Eure Aufmerksamkeit und das Mitmachen. Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend mit viel Freude mit viel Geselligkeit und mit einem Haufen Gründen Prost zu machen.
Yves Baumgartner
GGR-Präsident 2024